Jubiläum des Hospitantenprogramms
Anfang der 90er Jahre lebten wir in einer anderen sozialen Zeit mit anderen Sorgen.
Für einige war ein Hilfs- oder Lebensmittelpaket eine Erleichterung ihres Lebens, aber gab es damals auch mehr Arbeitslose, andere hatten kein Dach über dem Kopf oder ihre Wohnverhältnisse verschlechterten sich. Im Jahre 1993 (und erneut im 2003) wurde unter der Schirmherrschaft der Hans Lindner Stiftung eine neue Initiative ins Leben gerufen: das Hospitantenprogramm. Insgesamt 41 junge Menschen, mit geringen Kenntnissen über ein konsequentes Geschäft oder über dessen nachhaltiger Führung, aber gebildet in verschiedenen Berufen, reisten organisiert nach Deutschland, um Erfahrungen zu sammeln.
Die Familie Lindner organisierte für sie ein dreimonatiges, intensives und abwechslungsreiches Praktikum, jeder nach seinem Beruf. Sie gaben dem Programm den Namen HOSPITANTEN (HOSPES lateinisch bedeutet GAST), da die jungen Menschen sowohl von der Familie Lindner als auch von den Mentor-Unternehmern, die mit ihnen arbeiteten, als Gäste betrachtet und daher bereitwillig genommen wurden.
Die Teilnehmer des Programms arbeiteten in privaten Unternehmen und sammelten in direktem Kontakt mit dem Mentor-Unternehmer Erfahrungen mit modernen Techniken, Werkzeugen, Materialien, Qualitätserwartungen und der Haltung, die sie gegenüber Kunden entwickelten. Sie besuchten unter Organisierung der Familie Lindner auch andere Unternehmen, erwarben zusätzliche unternehmerische Fähigkeiten, nahmen an Schulungen in den Bereichen Finanzen und digitale Fähigkeiten teil und lernten Deutsch. An den Nachmittagen und Wochenenden unternahmen sie weitere Erkundungsreisen, um ihr Wissen über Kultur, Freizeit und Weltanschau zu bereichern. Viele von ihnen gründeten nach ihrer Rückkehr in Rumänien ihr eigenes Unternehmen und sind noch immernoch erfolgreiche Geschäftsleute in Satu Mare. Dies ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie man Chancen (z. B. der junge Menschen) verbessern kann, indem man ihnen das Fischen beibringt, anstatt ihnen Fische zu geben.
Im September 2023 lud die Familie Lindner die Hospitanten erneut nach Arnstorf ein, diesmal zum Feiern. Das Wochenendprogramm umfasste eine Gala-Abendessen im Schloss Mariakirchen, eine Besichtigung der Lindner-Werke und -Bürogebäude und anschließend einen Besuch im Technikhaus für Kindern in Arnstorf. Zu der Gala waren auch die bayerische Unternehmer eingeladen, die vor 20 und 30 Jahren die junge Gründer unter ihre Fittiche genommen haben. Auf dem Programm standen außerdem eine Besichtigung des Biohofs Landluft und gelebte Nachhaltigkeit in Leberfing, sowie eine Erkundung der neuartigen Senioren-Betreuungs-Tagesstätte im Parkwohnstift in Arnstorf. Es war auch ein wirklich unvergessliches Erlebnis, in die Betriebe ihrer ehemaligen Mentoren zurückzukehren, die Errungenschaften der letzten Zeiten zu entdecken und über aktuelle Herausforderungen zu diskutieren. Am Tag ihrer Heimkehr feierten sie im Kloster Tettenweis (der sich in einer wunderschönen Umgebung befindet und von der Lindner-Gruppe in einem Seniorenheim umgewandelt wurde) einen Dankgottesdienst. Sie gedachten in ihren Gebeten an ihrer verstorbenen Kammaraden und dankten den Wohltätern für all ihre Opfer, für die menschliche Zusammenarbeit, für dem Beitrag an ihrer Entwicklung, für das ganzen gutherzigen Verhalten
Während der ganze Wochenende waren die Enkelkinder des Ehepaars Lindner auch dabei, was ein Zeichen dafür ist, dass die neue Generation dort anwesend sein will, wo die guten Dinge geschehen, und dass die Familie Lindner immernoch darauf Wert legt, dass "alles Gute was geschieht, setzt das nächste in Bewegung".
Alle, die an dieser Jubiläumsveranstaltung teilnahmen, sprachen davon, wie schön es war, sich wieder zu treffen, vor allem, sich mit den Initiatoren und ehemaligen Mentoren an gleichen Tisch zu setzen und sich mit ihnen über die Herausforderungen auszutauschen, denen sie sich als erfahrene Unternehmer tagtäglich stellen. Ein Beweis für den Erfolg des Hospitanten-Programms ist, dass neben dem wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmer mindestens 700 neue Arbeitsplätze geschaffen wurden, die den Lebensunterhalt von mindestens 700 Familien sichern. Was ist das, wenn nicht die evangelische "wunderbare Brotvermehrung"?
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